Samstag, 16. Mai 2015

Hypnose

... kaum ein Bereich der Psychologie ist so sagenumwoben wie die Hypnose. Von "Scharlatanerie" bis "Wundermittel gegen schwerste Erkrankungen" finden sich unzählige Behauptungen, die allesamt der Hypnose nicht gerecht werden. Die Hypnose ist nichts anderes als eine veränderte Bewusstseinslage in Form einer tiefen Entspannung. Während dieser Entspannung ist der Hypnotisierte für gewisse Beeinflussungen (Suggestionen) empfänglich.

Philosophie / EntstehungsgeschichteDie Hypnose zählt zu den ältesten Verfahren der Psychotherapie. Begonnen hat die Geschichte der Hypnose wahrscheinlich mit dem Arzt Franz Anton Mesmer, der Ende des 18. Jahrhunderts mit einer "geheimnisvollen Kraft" seinen Willen auf andere Menschen übertragen haben soll. Diese Kraft, die er in der guten Gesellschaft vordemonstrierte, nannte Mesmer "tierischer Magnetismus".
Erst hundert Jahre später haben sich französische Ärzte intensiv der Frage gewidmet, was dieser veränderten Bewusstseinslage zugrunde liegen könnte. Ihre Untersuchungen ergaben, dass es sich bei der Hypnose um einen Zustand der vertieften Entspannung handelt, die sich mit einem Tagtraum vergleichen lässt. Wegen der Ähnlichkeit dieser Form der Entspannung mit dem Schlaf wurde sie nach dem griechischen Gott des Schlafes (Hypnos) benannt.

Technik der HypnoseSchätzungsweise 95 Prozent der Menschen sind durch Hypnose beeinflussbar. Die Hypnose muss aber von einem gut ausgebildeten Therapeuten durchgeführt werden. Voraussetzung für das Gelingen einer Hypnose ist das Vertrauen, das der zu Hypnotisierende in seinen Therapeuten hat. 

Die Behandlung selbst erfolgt in mehreren Stufen:
In einem Vorgespräch müssen Ziel und erwünschte Veränderungen genau besprochen werden.
Während der eigentlichen hypnosesitzung begleitet de Hypnotiseur den Patienten auf seinem Weg in die tiefe Entspannung. Mit Hilfe von formelhaften Worten und Sätzen gibt der Therapeut dem Patienten "Aufträge", mit deren Hilfe Beschwerden oder Probleme des Patienten günstig beeinflusst werden sollen. So kann der Therapeut zum Beispiel suggerieren, dass der Patient sich in bestimmten Stresssituationen nicht aufregt, gewisse Angstreaktionen abbaut (beispielsweise Höhenangst) oder an Zigaretten keinen Geschmack mehr findet.

Zuletzt erteilt der Hypnotiseur seinem Patienten den Auftrag, "aufzuwachen" und sich frisch und munter zu fühlen. Entgegen der gängigen Volksmeinung kann der Hypnotisierte während der ganzen Dauer der Behandlung nicht gegen seinen Willen entspannt oder gar zu unkontrollierten Aktivitäten verleitet werden.

Wie kann die Hypnose eingesetzt werdenSoll mit Hilfe der Hypnose eine Erkrankung behandelt werden, so ist eine vorgängige Abklärung und Diagnose durch einen Arzt notwendig. Die Anwendungsgebiete der Hypnose sind sehr zahlreich. Aufgrund bisheriger Erfahrungen eignet sich die Hypnose unter anderem zur Therapie folgender Probleme oder Erkrankungen:

-Angstzustände
-Schmerzen verschiedenen Ursprungs
-Migräne und chronische Kopfschmerzen
-Schlafstörungen
-Begleitend bei schmerzhaften Behandlungen (kleine Operationen, Zahnbehandlungen)
-In der Geburtshilfe
-Bei der Betreuung von schwer kranken und sterbenden Menschen
-Als Begleitbehandlung bei Asthma

Nebenwirkungen / VorsichtsmaßnahmenIn den folgenden Situationen sollte die Hypnose nicht angewendet werden: 

-Bei Geisteskrankheiten.
-Bei sehr empfindsamen oder stark beeinflussbaren Personen.
-Bei ausgeprägter Passivität und Entschlusslosigkeit. Es könnte dazu kommen, dass der Patient vom Therapeuten abhängig wird.
-In spielerischer Absicht. 

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